In Österreich ist der Kurzhaarcollie selten. Unser Rüde ist ein typischer Rassevertreter. Er ist intelligent, was das Training mit ihm und seine Ausbildung erleichtert und mit Spaß und Freude erfüllt. Er ist gerne aktiv, wobei lange Spaziergänge, Wanderungen und Apportierspiele zu seinen absoluten Lieblingsfreizeitaktivitäten zählen. Auch wenn er beim Apportieren natürlich einem Retriever das Wasser nicht reichen kann, macht er dabei für einen Collie eine ausgezeichnete Figur.


Trotz seiner Vorliebe für Outdooraktivitäten weiß er auch, wann es Zeit ist zum Relaxen und hat auch gegen Couch-Tage nichts einzuwenden. Wie beinahe alle Collies ist er sehr kommunikativ, jedoch kein Kläffer! Er hat jedoch ein ausgeprägtes Lauterepertoire und es gelingt ihm, uns mit den amüsantesten Geräuschen zuverlässig mitzuteilen, wenn der Postbote in die Einfahrt fährt, wenn unsere Katzen seine Spielaufforderungen auf Katzenmanier ignorieren oder wenn er – seiner Meinung nach – gerade zu wenig Aufmerksamkeit erfährt. Ganz besonders dramatisch setzt er seine Enttäuschung in Szene, wenn eine unserer Babykatzen sein Lieblingsspielzeug klaut, was uns immer wieder aufs Neue zum Lachen bringt.
Er liebt Kinder, vor allem unser jüngstes Familienmitglied, ca. 2 Jahre alt, hat einen festen Platz in seinem Herzen. Er bringt ihr die von ihr geworfenen Spielzeuge fast zuverlässiger zurück, als er sie uns bringt; so als würde er wissen, wie wichtig positive Erlebnisse für kleine Kinder sind. Wenn er mit Kindern spielt, ist er stets darauf bedacht, sie nicht zu verletzen und er weiß, wie er Kinder unterhält und zum Lachen bringt.
Wer jetzt meint, er sei der perfekte Hund, der hätte Recht… wäre da nicht Folgendes: Er mag kein Wasser. Nicht einmal so ein bisschen. Es ist zum Trinken da und weiter nichts. Das ist zwar insofern praktisch, als dass bei Spaziergängen sein Fell nahezu sauber bleibt. Für uns selbst jedoch ist das weniger toll, wo wir Badeurlaube doch so sehr lieben. Nun gut, nobody is perfect… Wir respektieren das und versuchen, ihn von Wasser fern zu halten. Über derartige Kompromisse ist Thor dann auch dankbar.

Er ist im Übrigen auch kein Fan von Fellpflege. Er lässt sich anstandslos die Zähne putzen (ja es gibt Hundezahnpasta und -bürsten!) und auch die Nägel feilen. Aber Bürsten mag er nicht. Auch Autofahren ist nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung, doch Thor hat gelernt, dass ein Leben ohne Auto nicht möglich ist und mit konsequentem Training klappt nunmehr auch das.
Thor mag andere Tiere, egal ob Katzen, Hühner oder andere Hunde. Seine Erfahrungen gehen aber eher dahin, dass Katzen mürrische, humorlose und wenig verspielte Zeitgenossen, Hühner ständig mit Futtersuche beschäftigt und bloß andere Hunde zum Herumtollen und Spielen bestens geeignet sind. Deshalb geht er auf andere Hunde stets freundlich zu und unterscheidet dabei nicht zwischen großen und kleinen, männlichen und weiblichen oder alten und jungen Hunden. Völlig unverständlich ist es ihm, wenn dann doch auch der ein oder andere Hund nicht sein Freund sein möchte und wir achten darauf, dass Thor lernt, anderen, nicht interessierten Hunden ruhig und respektvoll zu begegnen. Keine leichte Aufgabe bei einem Collie, der mit allen Freund sein möchte und Zurückweisungen nur schwer verkraftet.


Thor hat keinen sonderlich ausgeprägten Jagdinstinkt, zeigt sich jedoch an Wild durchaus interessiert und läuft auch gerne mal los, wenn ein Hase vor uns flieht. Er ist dabei jedoch unmittelbar abrufbar und kommt auch freudig zurück. Meist liegt es an uns, dass wir einfach etwas spät dran sind, ihn frühzeitig abzulenken. Das tolle an den Collies ist jedoch, dass sie Erziehungsfehler gerne verzeihen, weshalb sie sich auch hervorragend für Anfänger und Familien eignen.
Er besucht die Hundeschule und zeigt sich dort meist von seiner besten Seite. Er arbeitet aufmerksam und konzentriert mit. Er benimmt sich auch bei Tierärzten und für Leberwurst tut er fast alles, auch Blutabnahmen sind dann kein Problem. In Kaffeehäusern und Restaurants ist er relaxed und verhält sich ruhig, weshalb er uns – soweit das erlaubt ist – auch überall hin begleiten darf.

